Der Ruf des Nebels: Schamanismus bei den Kelten
„Wenn du mit den Göttern tanzen willst, musst du lernen, in der Stille zu lauschen.“
Die alten Kelten hinterließen uns keine Bücher, keine theologischen Systeme – nur Steinkreise, Ringwälle, Flussnamen und Geschichten, die wie Nebel über den Hügeln hängen. Doch wenn wir mit offenem Herzen und einem wachen Geist lauschen, offenbart sich uns eine tiefe schamanische Weisheit, die eng mit der Natur, den Ahnen und dem Wandel der Zeiten verbunden ist.
🌿 Was war keltischer Schamanismus?
Auch wenn der Begriff „Schamanismus“ aus sibirischen Kulturen stammt, lässt sich sein Wesen – die Verbindung zur Anderswelt, die Arbeit mit Geistern, Ahnen und Naturwesen – auch bei den Kelten erkennen. Viele Forscher sprechen hier lieber von Seherinnen, Druiden oder spirituell Reisenden, doch die Parallelen sind da:
Trancereisen mit Hilfe von Gesang, Rhythmus (Trommel, Harfe, Stimme, Heilung durch Pflanzen, Rituale, energetische Arbeit)
Gestaltwandlung in Tierformen oder Andersweltliche
ReisenOrakel & Weissagung (z. B. mit Ogham-Zeichen oder Vogelbeobachtung)
Ahnenverehrung und Verbindung mit der „Sídhe“ – der Anderswelt
🔥 Die drei Kreise des Seins
Der keltische Schamanismus lässt sich gut in drei große Bereiche aufteilen:
Anam – die Seele, das persönliche Schicksal und der Weg des Herzens
Tuatha – das Volk, die Gemeinschaft der Geister, Götter, Ahnen und Elemente
Awen – die Inspiration, die innere Stimme, das göttliche Feuer der Erkenntnis
( Dies sind nicht die 3 Welten durch die ein Schamane reist, eher Bereiche die sich, speziell für die Arbeit mit diesen Geistern/Göttern , heraus kristallisiert haben)
Ein Schamane, eine Seherin oder ein spiritueller Wanderer bewegte sich zwischen diesen Kreisen. Es ging nie um Macht, sondern um Balance, um das Wiederherstellen des Gleichgewichts zwischen den Welten.
🪶 Die Praxis heute
In unserer Zeit ist der keltische Schamanismus kein museales Relikt. Er ruft. Und er will geerdet und echt gelebt werden, nicht kopiert, sondern gefühlt und neu verwurzelt. Das bedeutet:
Reisen in die Anderswelt, geführt durch Trommel oder Gesang
Arbeit mit den Elementen (Feuer, Wasser, Erde, Luft – verbunden mit den Himmelsrichtungen)
Rituale zu den Jahreskreisfesten – als Brücke zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem
Kontakt mit den Ahnen – nicht nur biologisch, sondern auch spirituell
Verbindung mit den Göttern, nicht im Sinne eines Gebetes, sondern in gegenseitigem Respekt
🌫️ Einfließen der bisherigen Gött:innen
Bereits jetzt begleiten uns (oder besser gesagt, mit diesen habe ich des öfteren in meinen Reisen kontakt) Danu, Dagda, Brigid, Manannán und die Morrígan – nicht als „ferne Götterbilder“, sondern als lebendige Archetypen. Jeder von ihnen lehrt uns eine andere Facette des schamanischen Pfades:
Danu: die Quelle, das Wasser des Lebens, Urmutter allen Seins
Dagda: der Hüter des Gleichgewichts, mit Humor und Tiefe
Brigid: Feuer und Inspiration, Heilung und Wort
Manannán: Hüter der Schwellen und Wege zwischen den Welten
Morrígan: Konfrontation mit Tod, Wahrheit und innerer Kraft
Jede Reise, jedes Ritual, jede Vision – sie alle können von einem dieser Kräfte durchzogen sein.
💬 Ausblick
Im nächsten Teil, während einer Trommelreise oder bei einem Ritual, wollen wir gemeinsam schauen, wie du diesen Weg für dich öffnen kannst, welche Werkzeuge hilfreich sind, und wie du – ob in Stadtwohnung oder auf einem Hügel in der Eifel – mit den uralten Wegen in Berührung kommen kannst.
Aber für heute... atme tief durch. Lausche. Der Nebel erzählt dir vielleicht schon seine erste Geschichte.
Und wenn Du mehr wissen willst dann melde Dich.