
Der keltische Schamanismus – Heimkehr zu einer alten, europäischen Weisheit
1. Was ist Schamanismus überhaupt?
Schamanismus ist keine Religion – sondern eine Praxis.
Weltweit findet man in indigenen Kulturen sehr ähnliche Formen spiritueller Verbindung:
Menschen, die mit den Kräften der Natur sprechen, mit Ahnen und Geistwesen arbeiten, Seelenreisen unternehmen und Heilung auf energetischer Ebene begleiten.
Diese Menschen werden oft „Schaman:innen“ genannt – auch wenn dieser Begriff ursprünglich aus dem sibirischen Raum stammt.
Schamanismus ist dabei immer kontextgebunden: Die Geisterwelt, mit der gearbeitet wird, ist keine einheitliche – sie ist immer verbunden mit Landschaft, Mythos und Herkunft.
2. Was macht den keltischen Schamanismus besonders?
Der keltische Schamanismus ist eine Wiederverbindung mit dem alten spirituellen Wissen Europas – mit seinen Landschaften, Göttern, Festen und Geschichten.
Statt trommelnd in einem Tipi zu sitzen oder mit Federschmuck zu arbeiten, stehen hier Steinkreise, Nebelwälder, Quellen, Ahnenfeuer und die Naturkräfte im Vordergrund.
Die geistige Welt ist erfüllt von keltischen Gottheiten wie
Brigid, Manannán, Danu, Dagda oder der Morrígan.
Sie wirken nicht als dogmatische Göttergestalten, sondern als Kräfte, mit denen man in Beziehung treten kann – in der Anderswelt wie im Alltag.
3. Die drei Welten der keltischen Schamanen
Auch im keltischen Schamanismus wird in drei Welten gearbeitet:
Obere Welt: Der Ort der Inspiration, der Awen, der göttlichen Impulse. Hier begegnen wir höheren Geistwesen, Devas, Ahnen des Lichts.
Mittlere Welt: Unsere Realität, aber auch die beseelte Natur. Hier sind die Naturgeister, Hüterorte, Tiere, Bäume – und wir selbst.
Untere Welt: Der Ort der Heilung, der Seelenrückholung, der Schattenintegration. Hier liegen die Wurzeln unserer Kraft.
Diese drei Ebenen sind durch die schamanische Reise miteinander verbunden – traditionell begleitet von Trommelklängen.
4. Schamanische Praxis in keltischem Geist
Eine keltisch-schamanische Praxis kann viele Formen annehmen – hier einige Elemente, die typisch sind:
Ahnenarbeit: Besonders im europäischen Raum liegt eine tiefe Verwurzelung im Ahnenfeld. Viele Belastungen, aber auch große Kraftquellen stammen aus unserem Familiensystem.
Jahreskreisrituale: Die acht Feste im keltischen Jahreskreis (wie Samhain, Imbolc oder Lughnasadh) laden dazu ein, im Einklang mit der Natur zu leben und ihre Zyklen bewusst zu begehen.
Heilarbeit: Durch Rituale, Seelenrückholung oder energetische Reinigung können Blockaden gelöst und Lebensenergie zurückgewonnen werden.
Orte der Kraft: Alte Quellen, Bäume, Steine oder Berge können als Hüterorte erlebt werden – sie tragen eigene Geistwesen und können Unterstützung bieten.
5. Ein Weg für unsere Zeit
Keltischer Schamanismus ist kein Rückzug in eine Fantasiewelt – sondern ein lebendiger Pfad für moderne Menschen.
Er lädt dazu ein, still zu werden, zuzuhören, der Natur und sich selbst wieder näherzukommen.
Gerade in einer Zeit, in der viele Menschen sich nach Sinn, Wurzeln und Heilung sehnen, bietet dieser Weg eine tiefe, bodenständige Spiritualität – ohne Dogma, aber mit viel Tiefe
6. Wie kann ich beginnen?
Du brauchst keine Vorkenntnisse, keine Bücher, keine besonderen Fähigkeiten. Nur Offenheit.
Vielleicht beginnst du mit einer geführten schamanischen Reise.
Oder du spürst hinein, ob die Ahnenarbeit ein Thema ist, das dich ruft.
Vielleicht fühlst du dich zu einer bestimmten Gottheit hingezogen – oder findest einen Kraftort, der zu dir spricht.
Alles beginnt mit einem Schritt. Mit einem Lauschen. Mit dem Mut, dir selbst zu begegnen.




